Ich schreibe mich
hinein
in das Chaos;
Ich wage etwas:
eine Silbe,
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Waving Bodies
Wo hat sich deine Erinnerung in deinem Körper eingeschrieben? Wie sind dein Körper und deine Sprache miteinander verwoben? Kann dein Körper Geschichten erzählen? Und wie kann aus diesen Geschichten Kunst werden?
Auch in diesem Jahr haben wieder "Waving Bodies"-Workshops mit vier verschiedenen Modulen im Online-Format stattgefunden. Kreative Schreibworkshops, die allen offen stehen, die sich für Schreiben, Poesie, Theater oder performative Künste interessieren, wurden unter der Moderation der Theaterregisseurin und Schriftstellerin İrem Aydın abgehalten. Darüber hinaus wurden unter dem nach jedem Modul festgelegten Titel Interviews mit Redner*innen geführt, die professionelle Schriftsteller*innen, Dichterinnen, Expert*innen und Performancekünstler*innen sind.
Wir bedanken uns bei allen Teilnehmer*innen für diese bereichernde Zeit und die wundervollen Ergebnisse, welche wir hier gern veröffentlichen.
Die Workshops konzentrierten sich auf die Schnittstelle von queeren und migrantischen Identitäten und sollten den Teilnehmer*innen einen sicheren Raum bieten, in dem sie ihre eigenen Geschichten und Erinnerungen durchs Schreiben reflektieren konnten. Das Potenzial der Fiktionalität des Unbewussten und der Sinne sollte durch Imaginationsstudien untersucht werden. Während wir versuchten zu beleuchten, wie wir uns von der persönlichen Erzählung zur universellen, von der individuellen Erfahrung zur kollektiven Emotion erstrecken können, betrachteten wir zeitgleich den Kontakt und die Formen des Engagements mit Widerstand und Empowerment.
Die Workshops
Writing for Performance
Queer Identity & Memory
Writing as Resistance & Empowerment
Image & Poetry
Die Talks mit…
Olympia Bukkakis
Adam Łuczak
Elona Beqiraj
Özlem Özgül Dündar
Was sind autobiographische Performance-Workshops?
Eigene Identitäten, Emotionen und Biografien reflektieren und szenisch darstellen - darum geht es in unseren autobiographischen Performance-Workshops, die von der Theaterregisseurin İrem Aydın angeboten werden.
Spielerisch schafft sie dabei eine Atmosphäre, die es möglich macht, in eine enge Beziehungen zum eigenen Körper zu treten, diesen neu wahrzunehmen und zu entdecken. Welche Gefühle weckt diese neue Verbindung? Wie ändert sich die eigene Wahrnehmung? Welche Gedanken kommen auf?
Diesen Fragen soll im Workshop gemeinsam nachgegangen werden: Durchs Schreiben, Teilen des Geschriebenes und dem Entwickeln von Darstellungsformen auf der Bühne.
Dabei werden Fragen um Identität, Zugehörigkeit, der eigenen Position in der Gesellschaft ausgehandelt. Es geht um die Auseinandersetzung mit Gemeinschaft, Sehnsüchten, Utopien und Wünschen.
2021 wurde das Projekt "Waving Bodies" vom Fonds Soziokultur gefördert.
Was prägt mich? Was macht mich aus? Und wofür will ich stehen?
Über İrem
Gemeinsam mit İrem wollen wir im Projekt Waving Bodies diesen Fragen nachgehen und neue Räume für Kreativität schaffen. İrem kennen wir seit der gemeinsamen Leseperformance Türkland, die sie inszeniert hat. 2020 hat sie bei Maviblau das Fellowship Programm des Berliner Senats bekommen und das Projekt Waves entwickelt. Dieses Jahr wurde ihr Projekt Waving Bodies vom Fonds Soziokultur gefördert.
İrem hat Spanische Sprach- und Literaturwissenschaft an der Istanbul Universität studiert und ihren Master in Theaterarbeit an der Universität Carlos III de Madrid in Spanien gemacht.
Als Regisseurin und Autorin beschäftigt sie sich unter Anderem mit Themen der Migration, Digitalisierung, Körper und Erinnerung. Aktuell lebt und arbeitet sie in Berlin und lässt uns an ihren Erfahrungen teilhaben.
Waving Cities: Kolumne
Außerdem schreibt Irem monatlich eine Kolumne. In dieser erzählt sie über die Herausforderungen des Ankommens in Berlin, die künstlerische Arbeit in einer ihr neuen Kultur-landschaft und einer ihr noch nicht erschlossenen Sprache. Sie beobachtet die Beziehungen zwischen der alteingesessenen türkeistämmigen Community in Berlin und der neuen Migrationswelle und geht dabei auf die kleinen Momente im Berliner Alltag ein, die die Distanzen zwischen den Ländern kurz aufheben können. Mit einer ordentlichen Portion Humor nimmt sie die Kunstlandschaft, die queere Szene und ihre Erfahrung in der Stadt als Teil der LGBTI* Community mit in ihre Artikel auf.