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Arada

Ein Film über Punk, Rebellion und Emotionen

Regisseur Mu Tunç porträtiert in seinem Debütfilm Arada aus dem Jahr 2018 die Geschichte seines älteren Bruders, einem türkischen Punkrocker, der trotz des familiären Unmutes und Unruhen im  Istanbul der 90-er Jahre versucht, seine Träume zu verwirklichen. Am kommenden Wochenende wird der Film bei den 12. Mittelmeer-Filmtage in München gezeigt. Uns hat der Film- und Werberegisseur Einblicke in  seine Beweggründe und Träume gegeben.

Er befinde sich gerade in einer emotionalen Phase, sagt der Regisseur Mu Tunç, der 1986 in Istanbul geboren wurde, über sich selbst. Er ist begeistert von der Tatsache, dass sein Debütfilm Arada nach zwei Jahren immer noch thematisiert wird und hofft, dass seine Filme noch in zehn, zwanzig oder dreißig Jahren diskutiert werden oder gar den Kultstatus erreichen.

Mu Tunç bezeichnet sich als einen Regisseur, der außergewöhnliche und authentische Geschichten erzählen will. Und mit “Arada”, scheint er genau das geschafft zu haben. Der Film basiert auf wahren Begebenheiten und erzählt die Geschichte seines älteren Bruders, einem der ersten Punkrocker in der Türkei. In Westeuropa mag für manche das Bild eines rebellischen Punks selbstverständlicher erscheinen, als in der Türkei. Diesen Kontrast will Mu Tunç auf die Leinwand bringen. Die Tatsache, dass die Geschichte autobiografische Züge aus seinem engsten Familienkreis hat, war eine besonders große Herausforderung für den Jungregisseur, erzählt er.

Die allergrößte Aufgabe im Leben eines Menschen ist nach Mu Tunç, dass er sich sich selbst stellen muss. Und genau diese Begegnung mit sich selbst mit unzähligen Zuschauern zu teilen, war für ihn angsteinflößend und befreiend zugleich. Daher lädt Mu Tunç seine Zuschauer ein, den Blickwinkel zu wechseln und eine wahre Geschichte auf der Kinoleinwand mitzuerleben. Und das, ohne Menschen dabei in eine Schublade zu stecken, ohne eine Seite zu wählen: “Ich wünsche mir eine Welt, in der die Menschen statt sich für eine Seite zu entscheiden, beide Seiten  hinterfragen und versuchen, zu verstehen”, sagt Tunç.

Text: Sevda Arican
Fotos: Mu Tunç