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“Ein kollektives Liedgut, das alle von 8 bis 88 auswendig können.”

Ein Audio-Interview mit dem İÇ İÇE Festival

Musik auf’s Ohr, sich fallen lassen, tanzen. An den kleinen Fingern Menschen, die gestern noch fremd waren. Das İÇ İÇE Festival ist mehr als nur eine Zusammenkunft für Entertainment. In der Kulturpraxis des Festivals steckt auch eine Form von Erinnerungskultur.

Melissa Kolukısagil ist studierte Politikwissenschaftlerin, im Veranstaltungsbereich tätig, unter anderem auch Expertin für diversitygerechtes Ausgehen und  künstlerische Leitung des İÇ İÇE Festivals.  Zum dritten Mal in Berlin, öffnet das Festival seine Tore in weiteren Städten wie zuletzt Hamburg und dieses Jahr nun auch in München und Heidelberg.

In diesem Interview sprechen wir mit Melissa darüber, was Musik als individueller Ausdruck von Geschmack mit kollektivem Erleben zu tun hat. Dafür treffen Fotografin Marie Konrad und Interviewerin Serap Yılmaz-Dreger sie im Festival Back Office in Berlin Kreuzberg. Hier entstehen die Planungen, werden Artists gebucht und Social Media Line Ups gepostet. Auch hier arbeitet Melissa für die Mission, die Hauptstadt diversitygerechter im Hinblick auf die Ausgehkultur zu gestalten. Das Festival in seiner transdisziplinären Ausrichtung und ergänzenden Veranstaltungen, wie das “biz bize”, dient als physischer Begegnungsort Menschen, die ihre Musikkultur miteinander, Hand an Hand und in die Augen schauend leben wollen. Dabei entsteht laut Melissa mehr, als ein reines Festival –  sie sieht diese neue Form der Musikkultur als Ausdruck eines  kollektiven Liedgutes, das das Herz und die Erinnerung der Besucher*innen anzapft. Als Plattform schaffen sie dadurch einen Ort für Communities, der den eines 24 hours Festivals übersteigt.

Hört selbst rein und lernt, welchen Inspirationen Melissa bei der Planung folgt, wie Musik als Tool kollektiver Erinnerung dient und was sie antreibt, diese Plattform weiter zu kultivieren und auszubauen!

Literaturtipps und Empfehlungen aus dem Audio-Interview

Lena Nieper; Julian Schmitz: Musik als Medium der Erinnerung. Gedächtnis – Geschichte – Gegenwart. 2016. Transcript Verlag

tl;dr (too long, didn’t read)- der Theorie-Podcast der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Walter Benjamin – Passagenwerk. Alex Demirović im Gespräch mit der Benjamin-Kennerin Ruth Sonderegger. 2021

Diese Podcast-Folge wurde gefördert vom CCRD, dem Center for Comparative Research on Democracy am Department of Social Sciences, Humboldt-Universität zu Berlin.


Interview: Serap Yılmaz-Dreger
Postproduktion: Cemil Sorgun
Fotos: Marie Konrad

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