wiederkehrend
sich nochmal umdrehen im Bett,
die Zeit läuft hier schneller
und ist weniger wichtig
irgendwie
noch vor dem ersten Blick
auf Kadiköys Straßen
wissen um die Katzen
vor der Haustür
hören von den
Straßen und Plätzen
Stimmgewirr,
Möwen,
der kleine Junge,
der Akkordion spielt
lachende Kinder,
der Simitci
Istanbuls Stimme
erzählt von
Kaffee kochen für Zwei
taze sikma portakal suyu
bal ve kaymak
einer geht Brot holen
Frühstück auf dem Fußboden
Balkon mit Blick zum Hinterhof
ein Zug von der Zigarette
schmutzig schön
klassisch imperfekt
herrlich chaotisch,
um 15.00 Uhr noch Morgen
Musik, Caygläser, Marktgeschrei,
sich ein bisschen wahnsinnig fühlen
Bunaldim
Sonne auf meinem Gesicht
Füße in Sandalen
Laufende Selbstbestimmtheit
Sonne, großzügig, oft
salzige Luft
auf der Fähre
Jetztgefühl
Beobachten
Bilder von Menschen städtisch umarmt.
Ich wünsche mir ein Denkarium
um zu umschließen die Wirbel der Stadt,
Stehenbleiben und Weiterwollen
auf den Inseln warten Prinzen
Handstand Steinstrand
der Blick auf das Meer,
alles was dir gehört
Istanbul.
Mit welcher Stimme erzählst du uns heute?
Wir wollen lauschen
mehr nicht
mehr Vergügen geht nicht.
Das ändert sich nie.
Deinentwegen sind wir so
Istanbul
und
halten an dir fest.
Text: Olan Scott Pinto, Aylin Michel, Rebecca Meier, Marie Lemser, Dilşad Budak Sarıoğlu, Judith Blumberg, Tuğba Yalçınkaya, Carina Plinke
Bild: Emily Mahringer