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bê welat – the unexpected storytellers

Vom 26. Juni bis zum 15. August 2021 ist in den Räumen der neuen Gesellschaft für bildende Kunst (nGbK) in Berlin die Gruppenausstellung bê welat – the unexpected storytellers zu sehen.

Mittelpunkt der Ausstellung ist die künstlerische Bewältigung kurdischer Lebensrealitäten, zu denen laut nGbK neben kollektiven Depressionen, Formen von Widerstand, Traumata, Bedingungen von Krieg, Kolonialismus, verbotenen Sprachen und Exil auch bê welat, die Heimat- und Staatenlosigkeit zählt. Deshalb soll die nGbK auch weit mehr sein als ein bloßer Ausstellungsort, nämlich ein Raum für Selbstermächtigung und eine Einladung zur Auseinandersetzung mit den kurdischen Realitäten auf die zeitgenössische kurdische Kunst.

Ausgehend von traditionellen kurdischen Kunstformen, wie dem Vortragen musikalisch interpretierter Gedichte durch die sogenannten dengbêjs, sind neben Neuinterpretationen traditioneller Ästhetik, Fotografie und Malerei auch moderne Formate wie digitale Bildhauerei und Videokunst zu sehen. Da die weltweit vorherrschende Vorstellung von „dem Kurdischen“ fast ausschließlich mit politischem Aktivismus und Widerstand in Verbindung gebracht wird, empfinden viele diese Art der Beschäftigung mit der kurdischen Vergangenheit und Gegenwart scheinbar als unerwartet, was die Künstler*innen zu unexpected storytellers macht.

Begleitend zur Ausstellung finden Filmvorstellungen, Lesungen, Workshops, Gespräche und Diskussionen mit zahlreichen Autor*innen, Künstler*innen, Filmemacher*innen, Musiker*innen und Akademiker*innen statt. So sollen laut nGbK „kritische Auseinandersetzungen initiiert werden, die materielle Zusammenhänge sowie Strategien und Perspektiven von kurdischer Resilienz ans Licht bringen“.

Die Künstler*innen der Ausstellung sind Deniz Aktaş, Havin Al-Sindy, Beizar Aradini, Nuveen Barwari, Mehmet Ali Boran, Savaş Boyraz, Mahmut Celayir, Fatoş Irwen, Miro Kaygalak, Elif Küçük, Zelal Özkan, Şener Özmen und Hêlîn Şahin.

Unterstützt wird die Ausstellung von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa und dem Institut für Auslandsbeziehungen. Der Eintritt ist frei.

Text: Fenja Plate

Bild: Zelal Özkan: without title, courtesy: Emir Uzun

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