Wir arbeiten gemeinnützig. Wenn ihr Maviblau unterstützen möchtet, dann schaut mal hier!

Wir erinnern. #saytheirnames

Ferhat Unvar, Gökhan Gültekin, Hamza Kurtović, Said Nesar El Hashemi, Mercedes Kierpacz, Sedat Gürbüz, Kaloyan Welkow, Vili Viorel Păun und Fatih Saraçoğlu.

Unsere Gedanken sind bei den Opfern des rechtsextremen Terroranschlages, bei ihren Angehörigen und allen Betroffenen von rassistischer Gewalt und rechtem Terror.

„Tot sind wir erst, wenn man uns vergisst“, schrieb Ferhat Unvar.

Um dieses Vergessen zu verhindern, braucht es ein gesamtgesellschaftliches Erinnern. Daher sammeln wir hier Beiträge und Veranstaltungen, die Raum geben fürs Gedenken und Erinnern, für Trauer und Schmerz – und dafür, den Angehörigen zuzuhören und gemeinsam mit ihnen für Gerechtigkeit, Aufklärung und Konsequenzen zu kämpfen.

Initiativen

Initiative 19. Februar Hanau

Nach den rassistischen Morden in Hanau wurde die Initiative 19. Februar Hanau gegründet: Zur Unterstützung der Betroffenen und um der Forderung nach Aufklärung und politischen Konsequenzen Gehör zu verschaffen. Am Heumarkt – einem der Tatorte – schafft die Initiative jetzt einen Ort der Begegnung und des Vertrauens. Auf der Website findet ihr aktuelle Aktionen, einen großen Presseüberblick zum Thema sowie die Möglichkeit zu spenden.

Bildungsinitiative Ferhat Unvar

Serpil Temiz Unvar, die Mutter von Ferhat Unvar, hat eine Bildungsinitiative ins Leben gerufen: Eine Anlaufstelle für Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche, die rassistische Diskriminierung in der Schule erfahren und deren Mütter. “Bildung kann Rassismus minimieren”, sagt Serpil Temiz Unvar.

Veröffentlichungen

In den “Hanau-Protokollen” des Spiegels kommen die Angehörigen der Opfer zu Wort: Mit ihren Fragen, ihrem Schmerz und ihren Forderungen.

Am 19. Februar 2020 erschießt ein Mann in Hanau aus rassistischen Motiven neun junge Menschen. Wie konnte es schon wieder so weit kommen? Hätte die Tat verhindert werden können? Journalistin Sham Jaff und Reporterin Alena Jabarine machen sich in diesem Podcast auf die Suche nach Antworten, rekonstruieren die Tat, werfen einen Blick in die Akten und sprechen mit den Angehörigen.

Ich schreie mit beim Trauermarsch. Und ich bin nicht alleine.
Wir sind wütend wir sind da. Ihr wisst schon, was ich meine.
Wir sind furchtlos, wir sind stark.
Ich sehe meinen Bruder an und nehme ihn zur Seite
Canım kardeşim,
Asla korkmayacaksın
Biz burdayız, biz çokuz.

– Tuana Aynal in ihrem Text “Was soll ich meinem Bruder sagen?” im Missy Magazine

“Texte nach Hanau“ bildet die Stimmen von 50 Menschen ab, die ihre Gefühle und Gedanken, Enttäuschungen und Erwartungen nach dem Anschlag in Hanau am 19. Februar 2020 zum Ausdruck bringen.

„Dieses Buch gibt der Trauer und der Wut nach Hanau eine Stimme – nein, viele Stimmen. Jeder Text erzählt eine andere Geschichte. Und doch eint sie alle dieser eine Gedanke: Hanau darf nicht vergessen werden. Hanau darf sich nicht wiederholen.“ – Fatma Aydemir

Aminata trifft Piter, der am Abend des 19. Februar 2020 mit seinen Freunden in der Bar war, die zum Tatort wurde. Sie sprechen über den Anschlag, gehen außerdem zu den Orten, an denen die Morde passierten. Und sie besuchen die Initiative “19. Februar 2020 Hanau”, wo sich Piter seitdem engagiert. Die Initiative fordert Aufklärung über die Dinge, die damals schief gelaufen sind. Und sie will die Erinnerung bewahren an die Menschen, die am 19. Februar ihr Leben verloren.

Veranstaltungen

Vom 18. – 20. Februar 2021 findet anlässlich des ersten Jahrestages des rassistischen Terroranschlages in Hanau im Literaturhaus Frankfurt WIR SIND HIER. Festival für kulturelle Diversität statt. Zu Gast sind Autorinnen, die sich in ihrer literarischen, journalistischen oder publizistischen Arbeit ausdrücklich oder hintergründig mit Rassismus beschäftigen. Außerdem sind zu Gast Rednerinnen aus Wissenschaft und Seda Başay-Yıldız, Anwältin der Nebenklage im sogenannten NSU-Prozess.

Die Bildungsstätte Anne Frank hat ein breites Veranstaltungsangebot zur Auseinandersetzung mit Hanau. Bei Podiumsdiskussionen, Workshops und Spoken Word Performances geht es um die Fragen, welche Bedeutung und Konsequenzen der Terroranschlag für jede*n Einzelne*n hat und was wir als Zivilgesellschaft tun können, um an die Opfer des Anschlags zu erinnern.

Bild: Initiative 19. Februar