Es ist immer einfacher, über jemanden zu urteilen, als ihn kennen zu lernen. Das erlebt man oft beim Zusammentreffen zweier gegensätzlicher Kulturen. Doch sind sie wirklich so gegensätzlich? Ist dieser türkische Vater auch so besorgt, wenn sein Kind morgens zur Schule geht? Hat dieses deutsche Mädchen auch solche Angst im Dunkeln nach Hause zu gehen? Oftmals glaubt man, dass man mit Zugehörigen einer anderen Kultur nichts gemeinsam hat. Ist eine “andere Kultur” denn tatsächlich eine legitime Ausrede, um sich nicht die Mühe zu machen, auf jemanden zuzugehen? Jemandem die Hand zu reichen und seine Geschichte anzuhören? Ohne den Drang, jemanden zu kategorisieren, um sich auf der sicheren Seite zu fühlen, womöglich sogar erhaben zu fühlen gegenüber dem anderen?
Ich finde, genau jetzt, in diesen tumultigen Zeiten, ist es am wichtigsten, den Leuten ins Gedächtnis zu rufen, dass man Mensch ist. Wir fühlen im Grunde alle Dasselbe und haben dieselben Freuden und Sorgen. Es geht nicht um ein “Ihr” und “Wir”, sondern ein “UNS” auf dieser Welt, die wir alle miteinander teilen.
Aydanur Şentürk
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